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Strahlend frisch ohne Chemie

Wisst ihr eigentlich, dass der Begriff „Kosmetik“ vom altgriechischen Wort „kosmetikós“ stammt und „sich schmücken“ bedeutet? Das funktioniert perfekt mit Naturkosmetik! Habt ihr Lust auf Nature Glam? Hier erkläre ich euch kurz und knapp die wichtigsten Naturkosmetik-Siegel, der Marken, die ich für meine Kosmetikbehandlungen verwende und in meinem Frankfurter Studio verkaufe.

Kosmetikdose

Die verschiedenen Siegel und Zertifizierungen sind wichtig, weil Naturkosmetik kein geschützter Begriff ist. Es gibt schlicht keine einheitlich geregelte, rechtlich festgelegte Definition. Und weil Natur- und Biokosmetikprodukte voll im Trend liegen, springen immer mehr Unternehmen auf diesen Zug auf. Da viele Verbraucher*innen natürliche Inhaltstoffe möchten, lassen sich die Hersteller einiges einfallen, um „Bio“ im Namen zu führen. Oft werden Produkte durch dieses sogenannte Greenwashing „natürlicher“ gemacht als sie es tatsächlich sind. Seriöse Naturkosmetikhersteller, Bio-Verbände und Zertifizierer haben daher Standards und Siegel entwickelt, die Kund*innen Orientierung geben. Externe Gutachter überprüfen regelmäßig, ob die Vorgaben auch eingehalten werden. Die Siegel helfen also dir und mir dabei, „echte“ Naturkosmetik zu erkennen und auszuwählen. Zertifizierte Naturkosmetik verzichtet nämlich grundsätzlich auf bestimmte synthetische Rohstoffe, Silikone, Parabene, Paraffine und weitere Erdölverbindungen, synthetische Duftstoffe und bestimmte Konservierungsstoffe.

COSMOS:

COSMOS ist ein Standard für Naturkosmetik, auf den sich 2010 fünf nationale Zertifizierer aus Deutschland, Frankreich und Italien geeinigt haben. Er legt international einheitliche Kriterien fest, mit denen Produkte als echte Bio- oder Naturkosmetik zertifiziert werden. Grundsätzlich fordert dieses Siegel höchstmögliche Nachhaltigkeitspraktiken. Das gilt über den ganzen Prozess hinweg – von der Beschaffung über die Herstellung und Vermarktung, bis zur Kontrolle der kosmetischen Produkte. Die Verwendung von Produkten aus der Erdölindustrie oder der Gen- und Nanotechnik sind ebenso verboten wie Tierversuche.

COSMOS unterstützt den Gebrauch von Inhaltsstoffen aus biologischem Anbau. Bei der Produktion und Herstellung sollen Mensch, Gesundheit und Umwelt geachtet und geschützt werden. Aktuell gibt es mehr als 40.000 weltweit zertifizierte COSMOS-Produkte und Bestandteile. Mehr als 22.000 Produkte in 70 Ländern tragen eine COSMOS-ORGANIC- oder COSMOS- CERTIFIED-Signatur. Mehr über COSMOS findet ihr unter www.cosmos-standard.org.

BDIH:

Der Herstellerverband BDIH hat sein Prüfzeichen „Kontrollierte Naturkosmetik“ 2001 eingeführt. Es garantiert, dass die zertifizierten Produkte ausschließlich Rohstoffe beinhalten, die dem strengen BDIH-Standard entsprechen. Auch hier decken die Kriterien für Natur- und Biokosmetik alles ab: den Herstellungsprozess, die Rohstoffgewinnung sowie ethische Aspekte. Es dürfen nur zertifizierte natürliche Rohstoffe wie pflanzliche Öle, Fette und Wachse, Kräuterextrakte und Blütenwasser oder ätherische Öle und Aromen aus kontrolliert biologischem Anbau bzw. aus der Wildsammlung verwendet werden. Verboten sind Silikone, synthetische Farb- und Duftstoffe, Paraffine und andere Erdölprodukte. Das Prüfzeichen garantiert also umwelt- und ressourcenschonende Produktionsverfahren und die reduzierte Verwendung von wiederverwendbaren Verpackungsmaterialien. Derzeit zeichnet der BDIH mehr als 10.000 Produkte aus. Mehr über den BDIH und das internationale BDIH-Label findet ihr unter www.bdih.de und www.ionc.info.

Ecocert:

Dieses Siegel erfüllt besonders hohe Anforderungen in den Bereichen Umwelt und Glaubwürdigkeit. 1991 in Frankreich als eigenständige internationale Zertifizierungsstelle für ökologische Produkte gegründet, testete Ecocert zunächst Lebensmittel. 2002 entwickelte das Unternehmen als eines der ersten einen Standard für natürliche und ökologische Kosmetik. Heute ist Ecocert in mehr als 80 Ländern vertreten. Die Ecocert IMO GmbH ist in Deutschland eine der größten zugelassenen Öko-Kontrollstellen.

Ecocert Kosmetik darf nur aus nachwachsenden Ressourcen produziert werden. Sie soll die Umwelt weder belasten noch verändern. Das Ecocert-Siegel unterscheidet zwischen natürlicher und biologischer Naturkosmetik. Beide verbieten Parabene, gentechnisch veränderte Organismen, Nanopartikel, Silizium, PEGs, Phenoxethanol oder synthetische Duft- und Farbstoffe und tierische Rohstoffe von toten oder lebenden Tieren. Verpackungen müssen recycelbar oder biologisch abbaubar sein.

Grundsätzlich müssen die Inhaltsstoffe bei beiden Ecocert-Sieglen zu mindestens 95% aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen. Bei der „natural cosmetic“ muss der Anteil pflanzlicher Stoffe mindestens 50% betragen und 5% aller Zutaten müssen aus kontrolliert-biologischem Anbau kommen. Bei der „organic cosmetic“ muss der Anteil pflanzlicher Stoffe bei mindestens 95% liegen und 10% der Zutaten müssen biologisch angebaut sein. Interessanterweise zertifiziert Ecocert Produkte, die stark auf Wasser basieren (wie etwa Shampoos oder Seifen) nicht als „organic cosmetics“, da es ebenso wie Salz und andere Mineralien nicht angebaut werden kann. Weitere Infos über Ecocert findet ihr unter www.ecocert.com.

Demeter:

Der ganzheitliche Anspruch des biodynamischen Wirtschaftens von Demeter in der Landwirtschaft gilt auch für ihre Naturkosmetik-Produkte. Sie alle enthalten zu mindestens 90% Demeter-Rohstoffe. Demeter verzichtet grundsätzlich auf Gentechnik und chemische Dünger. So finden sich auch in der Naturkosmetik weder Mineralöle, Benzol oder Hexan, Butylen- oder Propylenglycol noch aus Tieren gewonnene Rohstoffe. Der Einsatz von Nanopartikeln sowie radioaktive Bestrahlung oder Begasung sind verboten. Als Duftstoffe dürfen nur reine ätherische Öle eingesetzt werden. Von Demeter zertifizierte Naturkosmetik verzichtet auch auf zahlreiche funktionelle Stoffe, die in anderer Naturkosmetik enthalten sind, wie etwa Konservierungsstoffe.

Demeter ist der älteste Bioverband Deutschlands. Seit 1924 betreiben seine Mitglieder biodynamische Landwirtschaft. Unter dem Siegel „Demeter International“ produzieren gegenwärtig rund 5.300 Erzeuger in 38 Ländern der Welt gemäß der Demeter-Richtlinien.

Veganblume:

Die Veganblume („Vegan Trademark“) wird seit 1990 weltweit von der Vegan Society England vergeben und garantiert, dass Produkte zu 100% vegan sind.

Das Label zeichnet neben veganen Kosmetikartikeln auch Lebensmittel und Kleidung aus und steht als einziges für vegane und tierversuchsfreie Kosmetik. Weltweit sind bislang mehr als 30.000 Produkte mit diesem Siegel ausgezeichnet. Allerdings sagt die Veganblume nichts darüber aus, ob es sich bei den Produkten um Naturkosmetik handelt oder ob sie Bio-Standards erfüllen.

Die Veganblume verbietet Tierversuche und die Verwendung tierischer Produkte. Bei der Produktion von veganen und nicht-veganen Produkten in einem Unternehmen müssen spezielle Reinigungsvorschriften beachtet werden. Gentechnisch veränderte Bestandteile müssen auf der Verpackung gekennzeichnet sein.

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